Ziele und Konzept
Das Liegenschaftsinformationssystem Außenanlagen LISA® ist ein DV-Verfahren zur bundesweit einheitlichen, digitalen Bestandsdokumentation der Außenanlagen auf Liegenschaften des Bundes gemäß den Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau).
In der Liegenschaftsbestandsdokumentation sind alle während der gesamten Nutzungsphase der Bauwerke und baulichen Anlagen durchgeführten baulichen Veränderungen dauerhaft als Abbild des realen baulichen Bestandes nachzuweisen.
Liegenschaftsbestandsdokumentation und Nutzung in den Geschäftsprozessen
Grundlagen bilden die Baufachlichen Richtlinien Vermessung (BFR Verm) und die Baufachlichen Richtlinien Liegenschaftsbestandsdokumentation (BFR LBestand) sowie weitere Regelwerke und Arbeitshilfen.
Für die Übernahme von Daten aus der Projektbearbeitung, für die Bearbeitung, Führung und Pflege des Primärnachweises sowie für die Bereitstellung als Sekundärdaten stehen die bundeseinheitlichen DV-Werkzeuge des LISA zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Geoinformationssystem (GIS) mit Anbindung an verschiedene Fachdatenbanken, das an die Aufgabenstellung der Liegenschaftsbestandsdokumentation angepasst ist.
Zur bundesweit einheitlichen Bestandsdokumentation ist das LISA in den Bauverwaltungen des Bundes und der Länder verbindlich anzuwenden. Gemäß des einheitlichen Organisationsmodells ist in jedem Bundesland eine Leitstelle Vermessung eingerichtet.
Die Leitstellen fassen die Daten im LISA zusammen, übernehmen sie in die Bestandsdokumentation und stellen sie den Dienststellen, die mit der Verwaltung und dem Betrieb von Liegenschaften des Bundes betraut sind, als Sekundärdaten zur weiteren Nutzung zur Verfügung.
Zentrale Software-Entwicklung
Die LISA-Software wird zentral durch die LISA-Entwicklungsstellen im Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) und beim Landesamt GeoInformation Bremen entwickelt.
Hierdurch werden die in den Regelwerken des Bundes einheitlich definierten Anforderungen an die Erhebung, an die DV-technische Bearbeitung sowie an die Dokumentation/Fortführung von Vermessungs- und Fachdaten erfüllt. Es wird eine einheitliche Qualität der Bestandsdaten sichergestellt und Export-Schnittstellen müssen nur einmal entwickelt werden.
Durch die Einführung eines einheitlichen Software-neutralen Standards für den Datenaustausch ist ein bundesweiter Wettbewerb bei der Erbringung der Erfassungsleistungen möglich und die Prüfung der Qualität der erbrachten Leistungen erfolgt in allen Bundesländern nach den gleichen Kriterien.
Die so entstandenen raumbezogenen Bestandsdaten (Geoinformationen) stellen aufgrund ihrer hohen und einheitlichen Qualität ein hochwertiges Wirtschaftsgut dar.